2017 war Laurin Böhler (-100/LZ Hohenems/V) schon da, als in Budapest die erste Judo-Weltmeisterschaft der allgemeinen Klasse ausgetragen wurde. Jetzt, acht Jahre später, bei der nunmehr dritten WM (nach 2017, 2021) in Ungarns Hauptstadt, kehrt der 30-jährige Heeressportler zurück. Mittwoch startet er sein insgesamt fünftes WM-Abenteuer. Ein kleines Wunder, wenn man weiß, dass der Weltranglisten-48. knapp fünf Jahre vom Verletzungspech verfolgt war. 3 Kreuzbandrisse, 1 Bandscheibenvorfall, insgesamt 9 Operationen musste der Vorarlberger über sich ergehen lassen. „Manchmal war ich zu ungeduldig. Außer meiner Mutter und (Freundin) Lulu hat noch kaum jemand an mich geglaubt. Umso schöner, dass ich jetzt wieder zurück bin“, lächelt Laurin Böhler. Letztes Jahr im März holte er in Tiflis seine insgesamt vierte Grand-Slam-Medaille, dazu feierte er zwei Turniersiege bei den European Open in Györ und Warschau. Nur der Traum von den Olympischen Spielen erfüllte sich in Paris (noch) nicht. Jetzt hat er die Spiele 2028 in Los Angeles im Visier. Gemeinsam mit Freundin Lubjana Piovesana will er die Qualifikation schaffen, im Idealfall auch um eine Medaille kämpfen. Die WM in Budapest 2025 ist ein erster Schritt Richtung L.A., auch wenn es noch keine Qualifikationspunkte zu ernten gibt. „Aber fürs Selbstvertrauen zählt jeder Sieg.“ Kann sein, dass das linke Knie ein bisschen anschwillt. Zuletzt schmerzten auch die Rippen. Aber was ist das schon gegen früher? Laurin Böhler wird mit einem Lächeln auf die Matte treten. Sein Auftaktgegner ist Asien-Meister Said Sadrudinov (BRN), 23, in der Weltrangliste nur zwei Plätze vor dem ÖJV-Ass klassiert. „Eine machbare Aufgabe“, sagt ÖJV-Sportdirektor Markus Moser, um dann mit einem leichten Lächeln hinzuzufügen: „Laurin haut nichts mehr so schnell um. Er hat einen langen Atem.“